Naturschutz durch Jäger

über Biotopflächen für Niederwild

Die Feldhamster sterben aus – in den Medien

Geschichten der dpa Kollegin aus Mainz mit meinen Bildern

Ein erwachsenes Feldhamster Weibchen (Cricetus cricetus) sitzt in einer Kunststoffröhre zum Umsetzen im Zoo Heidelberg. Mehrere Feldhamster warten auf eine Schönwetterperiode, um ausgewildert zu werden. In der Station werden Feldhamster gezielt zum Erhalt der Art gezüchtet und etwa 200 Tiere pro Jahr im Feld bei Mannheim ausgewildert.

Etliche Medien haben im August 2023 die Thematik der letzten ihrer Art aufgegriffen:

„Das Aussterben geht weiter“: Kampf um die letzten Feldhamster – im Tagesspiegel

Ein junges Feldhamster-Weibchen, sitzt hinter Gittern in einer Aufzuchtbox im Zoo Heidelberg.

Kampf um die letzten Feldhamster – Die Zeit drängt – auf Web.de

Ein Feldhamster-Weibchen aus der Zucht inspiziert die Kamera aus der Nähe.

Prädatoren bleiben draußen – jede Menge Hamster überleben

In Sachsen-Anhalt, unweit von Magdeburg leben Feldhamster relativ unbeeinflußt von Räubern.

Hamster leben im Getreide
Hamster leben im Getreide – hier Sommergerste und Sommerweizen zusammem ausgesät.

Während meistens die Masse der Hamster von Füchsen und Mardern gefressen werden, die frühe Ernte kaum Körner zum Einlagern als Wintervorrat übrig läßt, wird hier ein Morgen Acker (2500 qm) hinter Wildschutzzaun seit 20 Jahren für die Feldhamster hergerichtet.

Raubsäuger bleiben draussen, Greifvögel sehen im hohen Bewuchs nichts und es wird jedes Jahr Sommergetreide wie Hafern Gerste oder Weizen ausgesät, aber nie geerntet. So können die Hamster noch im Dezember Nahrung und Deckung finden und widerlegen damit, dass sie so lange schlafen.

Nur der Nahrungsmangel zwingt sie in den Bau, wo sie alle paar Tage aufwachen und ein paar Bissen zu sich nehmen. Wenn der Vorrat aufgebraucht ist oder gammelt bedeutet das den Hungertod. Durch die viele Körner auf dieser Fläche werden viele Münder satt und die umgeknickten Strohhalme bieten Schutz vor Feinden aus der Luft.

Sommergetreide für Feldhamster
so ungefähr knicken die Halme im Winter um

Das Ergebnis waren je 25 wieder geöffnete Feldhamsterbaue auf dieser Fläche in den beiden vergangenen Frühjahren 2018 und 2019! In der Fläche ist der Hamster oft schon regional ausgestorben.

Der Jäger und konventionelle Landwirt, der diese Fläche betreut, jagt auch drumherum intensiv die Füchse und legt Blühsteifen an. So sieht das Feld aus.

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auf der Suche nach den Feldhamsterbauen

Die Hamster leben einzelgängerisch und haben Baue mit zwei bis drei Röhren.

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So sieht ein Feldhamsterbau aus.

Und wer noch nie einen Feldhamster gesehen hat: Die sehen so aus!

Feldhamster
Feldhamster in Heidelberg, Zuchtprogramm für Mannheim.
Feldhamster
Und wenn er dann im Kleeacker sitzt, so.

Wer die sogenannte Mutterzelle nachahmen möchte, zäunt einfach 50 x 50 Meter Ackerland im Feldhamsterland ein. Idealerweise natürlich ein Acker auf dem schon Hamster leben. Und unbedingt mit der Unteren Naturschutzbehörde absprechen, man darf nicht einfach feste Zäune in die freie Landschaft stellen!

Wichtig beim Zaunbau ist, dass durch die Pfähle oder das Tor keine Aufblockmöglichkeiten für Rabenkrähen oder Greifvögel entstehen. einfach Drähte anbringen oder Taubenspikes schafft hier Abhilfe.

Zauntor gegen Greifvögel
stabiles Zauntor, oben gesichert

Zu Beginn bietet sich Sommerhafer an. Sommergerste und Sommerweizen sind auch sehr gut geeignete Kulturarten. Es kann das Ganze auch mit Blühstreifen oder auch den üblichen Klee- oder Luzernestreifen kombiniert weren. Hier gibt es keine Luzerne und jede Menge Hamster – auf sehr vielen Luzerne-Ausgleichsflächen dagegen gar keine.

aktiver Hamsterbau
aktiver Hamsterbau im Getreide Mitte Juni

Der Hamster lebt lieber im Getreide, da hat er kurze Wege zur Nahrung. In Holland werden Luzernestreifen mittlerweile fünf Mal im Jahr runtergemulcht, so brütet erst niemand darin und es wächst stetig frisches Grün nach. Spätestens wenn die zu erst reifende Wintergerste unten anfängt gelb zu werden, sollte man den Klee mähen, damit dann, wenn im Hochsommer in der Hitze alles trocken ist, feuchte Äsung zur Verfügung stet.

Ein Loch ist nicht immer ein Hamsterloch. Ratten machen ähnliche Löcher, Füchse buddeln Mäusenester aus. Ein Hamsterbau hat eine Röhre, aus der der Hamster rückwärts die Erde heraus schaufelt und ein zweites Loch mit einer Fallröhre, die steil nach unten geht und in die sch der Hamster in der Not retten kann. Die ist von aussen eher unscheinbar, aber durch Pfade verbunden und dann auch über 150 cm tief. Man kann einen Zollstock oder langen Stock hineinstecken.

Hamsterröhre
Hamsterröhre mit ausgebuddelter Erde

Manchmal gibt es drei Röhren an einem Bau, wenn es vier Röhren sind, kann man fast sicher sein, dass es sich um einen Mutterbau mit Junghamstern handelt.

Die Mutter braucht 40 Tage, um einen Wurf Junghamster bis zur Selbstängigkeit großzuziehen. Zwei Würfe pro Jahr sind zur Bestandserhaltung notwendig. Drei Würfe gelingen nur, wenn genug Futter verfügbar ist und die Mutter nicht schon unterwegs gefressen wurde. Heute schaffen Hamster im Freiland kaum zwei Würfe und die meisten Verluste entstehen durch Füchse und Marder. Diese beiden Arten sind für über 50% aller Verluste verantwortlich.

junge Feldhamster
junge Feldhamster haben mit zehn Tagen immer noch die Augen geschlossen

Diese Fläche wurde damals auf dem letzen verbliebenen Hamstervorkommen angelegt. Ganz unscheinbar, inmitten normaler, konventioneller Getreidefeldern. Die Hamster graben sich ganz locker unter dem Zaun durch, die Füchse werden drumherum geleitet.

Feldhamster-Mutterzelle
oben links am Feldweg liegt die eingezäute Mutterzelle

neulich in Stuttgart

Nilgänse im Schloßpark

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und ein Golden Retriever war auch dabei.

Nach zwei Jahren : US-Wildhüter befreien Hirsch von einem Reifen

Eine Meldung für dpa geschrieben – wurde von vielen Medien übernommen:

Mindestens seit 2019 trug ein Wapiti-Hirsch in den USA einen schweren Reifen um seinen Hals. Nun wurde ihm die Last abgenommen – aber auch das Geweih.

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/wapiti-hirsch-usa-100.html

Pirsch-Reportage aus Dezember 2012

Niederwildrevier – Mit Fallen, Frettchen und Flinten

Früh übt sich. Wo ein Terrier durchpaßt, probiert dieser junge Deutsch-Drahthaar es auch. Siemsen Kunstbaue haben spezielle kleine Beton-Sechseck-Stücke als Zulauf – zwei Wochen später hat der Hund nicht mehr durchgepaßt. Foto: Axel Seidemann

ein weiterer Teil findet sich unter

Pirsch-Reportage aus August 2012

Niederwildrevier zwischen Windrädern

Blick quer zu den Tälern am „Rosengarten“, im Hintergrund einige Windenergieanlagen die an der Grenze aber schon im Nachbarrevier stehen. Foto: Axel Seidemann

ein weiterer Teil findet sich unter

Pelikane wurden wieder freigelassen

Wenn im Schichtdienst in der Bildredaktion mal Zeit bleibt und tolle Bilder von Auslandspartnern kommen, ohne dass es dazu einen begleitenden Text gibt, dann schreibe ich auch schon mal eine Meldung für dpa – zB über gerettete Braunpelikane bri Los Angeles

AP Bild von der Freilassung, auf der Seite des Deutschlandfunks

https://www.deutschlandfunk.de/ein-dutzend-gerettete-pelikane-ausgewildert-102.html

Fernsehbeitrag zum Welt-Pinguintag

RTL hat in den Regionalnachrichten den von mir gedrehten Beitrag gezeigt.

Beitrag bei RON-TV

https://www.rontv.de/welt-pinguin-tag/

Neuer Fangjagd Sachkundelehrgang im September 2021 – Fallenschein in Darmstadt

Lernen Sie die Grundlagen des Fallenstellens nach § 19 Abs. 2 des Hessischen Jagdgesetzes

Werden Sie vom Fuchs-Streichler zum Fuchs-Fänger!

Fallen stellen ist in aller Munde. Die Leute finden wilde Tiere toll, solange bis sie davon betroffen sind – dann müssen die weg. Jeder Landhandel bietet Drahtkisten zum Verkauf an. Das ist weder effektiv noch tierschutzgerecht! Lernen Sie hier wie es besser geht. Geeignet für Jäger, Jagdscheinanwärter, Geflügelzüchter, Gartenbesitzer, Tierschützer zum Fang von zB. Katzen.

Lehrgang: Fangjagdlehrgang nach § 19 Abs. 2 des Hessischen Jagdgesetzes, gem. Ausbildungsrahmenplan § 40, Abs. 2 der Hessische Jagdverordnung

Wann: Durch die Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie haben wir den Kursablauf leicht angepaßt. So wie unsere Jagdscheinanwärter seit zwei Jahren erfolgreich online lernen, werden wir das auch hier teilweise so praktizieren.

Dienstag, 21. September 2021, 19-22 Uhr Online Theorie I und

Donnerstag, 23. September 2021, 19-22 Uhr Online Theorie II.

Beide Teile sind zwingend zu besuchen, wir protokollieren die Anwesenheit. Wir nutzen die Software TeamViewer Meeting. Wer sich angemeldet hat, bekommt rechtzeitig vorher einen Kursnummer, mit der man sich dann in den Unterricht einloggen kann.

https://www.teamviewer.com/de/meeting über die Seite des Anbieters bekommt man die passende Software je nach gewünschtem Endgerät, Teilnehmer brauchen KEINE Anmeldung, WIR haben die passende Lizenz!

Um den Lehrgang abschließen zu können ist außerdem der Praxisteil obligatorisch zu besuchen. Das findet zwar im Freien statt, wegen der Abstände sind die Teilnehmenden aber in der Zahl begrenzt. Deswegen gibt es den Praxisteil mehrfach:

Praxis

Sonntag, 26. September 2021, 10-14 Uh oder

Sonntag, 26. September 2021, 15-19 Uhr.

Wo:

Theorie Online – wie oben beschrieben

Praxis auf dem

Gelände des Jagdklub Darmstadt
Rheinstrasse 162
64295 Darmstadt

Wegbeschreibung (Achtung, ist nicht direkt von der Rheinstrasse aus erreichbar!)

Dauer: 6 Stunden Theorie und 4 Stunden Praxis

Kosten: 60,- Euro pro Teilnehmer

Steinmarder in Krokodil-Kastenfalle gefangen.

Veranstalter: Jagdklub Darmstadt, Verein für Jäger und Sportschützen e.V., Mitglied im Landesjagdverband Hessen e.V., Abteilung Jagd- und Naturschutz Schule Darmstadt

Lehrgangsleitung: Axel Seidemann, Professioneller Jäger, Jagdschule Frankfurt Wildtiermanagement

Seminarinhalt: Wer in Hessen Fallen stellen will, in denen sich Wildtiere fangen können und sollen, muss dafür sachkundig sein. Mit diesem eintägigen Sachkundelehrgang zur Fallenjagd erwerben Sie die grundlegenden Kenntnisse über die rechtlichen Rahmenbedingungen in Hessen, sehen und stellen die gängigsten modernen Fallentypen und erfahren wann, wie und wohin man eine Falle erfolgversprechend platziert.

Krefelder Fuchsfalle – der herausnehmbare Boden dient als Auslöser

Der Tag gliedert sich in die Vorstellung moderner lebend und unversehrt fangender Fallen nach § 38 der Hessischen Jagdverordnung, wie der Beton-Wipprohrfalle, transportabler Krokodil-Kastenfallen oder leichter Kastenfallen. Darüber hinaus behandeln wir auch die Totfang-Eisen wie Schwanenhals und Ei-Abzugseisen gem. dem ehemaligen § 37 der Hessischen Jagdverordnung. Seit dem 15. Juli 2021  gilt die geänderte Hessische Jagdverordnung und Totfanggeräte sind verboten worden. Außerdem Drahtkastenfallen, Jungfuchsfallen und damit man weiß wovon man spricht auch nicht mehr zulässige Fallen wie die Conibearfalle, das Tritteisen und die in Hessen seit kurzem verbotene Wieselwippbrettfalle. Moderner Technik und Möglichkeiten folgend besprechen wir auch elektronische Fallenüberwachungssysteme im Vergleich und ebenso auch die traditionellen mechanischen Fang-Fernmelder.

Kayserfalle
Eine Beton Wipprohrfalle mit hängendem Rohr Original Kayser mit Wildmelder Fallenüberwachungssystem.

Die Hessische Jagdverordnung wird erläutert, dazu weitere relevante Verordnungen und Gesetze, die den Fallensteller betreffen, auch und gerade im Befriedeten Bezirk. Denn dort darf jeder Sachkundige selbst als Jagdrechtsinhaber – oder in dessen Auftrag handelnd – Wildkaninchen und Beutegreifer fangen.

Im praktischen Teil geht es an die einzelnen Fallen, jeder darf die verschiedenen Fallentypen mal stellen oder auslösen. Wir simulieren dabei den kompletten Prozess vom Aufstellen bis zum Abfangen, sowie die Wahl der Köder, das Anbringen, Erneuern und das Wechseln der Köder.

Wildmeister Thomas Berner hat gut Lachen. Er hat das Wildlockmittel Wildmagnet aus alten Rezepten und neuen Versuchen entwickelt. Endlich Schluß mit stinkendem Luder. Jeder der das riecht will wissen, was das ist und geht gucken. Die Ideale Kombination der Lockung in die modernen Fallen, die auf Neugier basieren und bereits auslösen, bevor das Wild den Köder überhaupt erreicht. Es muss nichts berührt oder gezogen werden.

Von den geschichtlichen Anfängen der Fangjagd bis zum heutigen AIHTS Abkommen spannt sich inhaltlich der Bogen. Natürlich immer unterfüttert mit Bildern, Geschichten, wissenschaftlichen Untersuchungen und den meisten Fanggeräten in echt zum Anschauen, Anfassen und Ausprobieren vor Ort.

Dazu stellen wir auch Beispiele von erfolgreichen Artenschutzprojekten vor, die Fallen stellen und Reviere, die durch intensiv praktizierte Fangjagd so viel Niederwild haben, dass sie es auch unverändert bejagen können und dürfen.

Damit der Fuchs auch bei Ihnen in die Falle geht!

Die Seminargebühr bezahlen Sie bitte in bar vor Ort. Sie bekommen dann am Ende des Lehrgangs eine Urkunde über die Teilnahme. Dieser Lehrgang wird in Rheinland-Pfalz und in Bayern ebenfalls anerkannt.

Angesichts der Corona-Regeln müssen alle Teilnehmer einen Mundschutz mitbringen und immer einen Abstand von mindestens 1,5 Metern zueinander haben! Es können nur Menschen die unter die 3G-Regel fallen, können teilnehmen. Geimpft, Genesen oder Getestet und das muss nachgewiesen werden. Die Bürokratie zwingt uns leider zu diesem aufwänndigen Verfahren. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Es gibt ausreichend Termine und bei Bedarf werden wir weitere Seminare veranstalten.

In eine moderne Beton-Wipprohrfalle paßt sogar ein 30 kg Deutsch-Drahthaar – mit passendem Köder geht alles!

Je nach Entwicklung und Nachfrage wird es eventuell im Oktober einen weiteren Termin geben. Bei Interesse, auch wenn der jetzige Termin nicht paßt – bitte anmelden:

Zur Anmeldung bitte das Formular hier ausfüllen:

Anmeldung Fangjagd Sachkundelehrgang

Anleitung zum Bau einer Harzer Kastenfalle

Schritt für Schritt Anleitung zum Nachbauen – Von Revierjagdmeister Robert Ackermann, dem Leiter der Revierberatungsstelle beim Landesjagdverband Rheinland-Pfalz, fotografiert und beschrieben von Axel Seidemann

Eine werthaltige Falle die grundsätzlich alles fangbare Wild fangen kann. Von verwilderten Katzen über Marder, Waschbären, Jungfüchsen bis zu Nutria. Selbst Dachse und Altfüchse können damit zur Beute werden, wobei man generall festhalten sollte, dass dafür Beton-Wipprohrfallen besser geeignet sind.

Siebdruckplatten 21mm stark und senkrechte Fallklappen sorgen für tierschutzgerechten lebend und unversehrten Fang und ebenso für eine sehr langlebige Falle. Durch die Abmaße und das Gewicht ist die Falle durch eine Person noch gut umstellbar. Der doppelte Deckel ermöglicht Erkennen des gefangenen Tieres, sowie den eventuellen Fangschuß vor Ort.

So sieht eine fertige Falle aus, hier mit einem zahmen Fuchs zusammen fotografiert.
Schreiner Timo Deml hat eine große Tafel Siebdruckplatte mit 21mm Dicke auf seine Präzisionssäge gelegt. Er sägt aus Tafeln von 125 cm x 250 cm quer immer Bretter von 125 cm x 30 cm.
Auch das schmale Reststück wird gebraucht, daraus entsteht später die Auflage für den doppelten Drahtdeckel. Beim Sägen bitte immer auf die Finger aufpassen!
Revierjagdmeister Robert Ackermann längt 6 mm Rundeisenstäbe mit der Flex auf 143 cm ab.
Beim Flexen unbedingt auf den Funkenflug achten. Nackte Haut und brennbare Gegenstände vermeiden!
Damit später nichts passiert, werden die scharfen Kanten an den Enden mit einem Schleifstein abgeschliffen.
Die abgelängten Rundeisenstäbe werden in einen Schraubstock gespannt und per Hammer bei 8 cm vom Ende her auf 45 Grad krumm gebogen. Darauf ruhen später die Fallschieber.
Ein 34 cm langer Stelldorn wird bei 6 cm an einem Ende krumm gehämmert.
Dieser 34 cm lange Stelldorn kommt später unter das Auslösebrett.
Damit der Auslöser auch sehr fein auslöst, wird die Kontaktfläche am nach oben gebogenen Ende platt gehämmert. Das sorgt für nur geringe Auflageflächen.
So sieht es aus, wenn es fertig ist. Die Kontaktfläche ist platt gehämmert und wird mit der Zeit rosten. Sollte der Auslöser mit der Zeit zu schwergängig werden, kann man hier immer mal wieder polieren.
Als Gegenstück zum Auslösedorn nutzen wir das restliche Stück mit rund 20 cm von der ursprünglich 200 cm langen Eisenstange. Das 143 lange Stück mit den beiden gebogenen Enden wird auf die Werkbank gelegt. Während die Enden waagrecht liegen, wird der Auslösestab senkrecht drauf geschweißt. Und zwar mittig . Das ergibt die senkrechte Auslösestange, die wie in T-Stellung später nach unten geht. Das untere Ende kann man ebenfalls platt hämmern, aber auch rund lassen. Mit der Flex wird die Schweißnaht etwas geputzt und geglättet.
Den Auslösedorn legt man auf eine feste Unterlage und klopft mit einem Senker an zwei Stellen eine Delle, an denen man dann senkrecht zwei Löcher bohrt, parallel zu dem gebogenen Ende. Dort durch wird später das Rundeisen unter die Wippe angeschraubt.
Ein späteres Seitenbrett (125 cm x 30 cm) bekommt einen kleinen Schlitz, durch den im Betrieb der Stelldorn der Wippe durch geführt wird. Am Besten mit einem 8er Holzbohrer oben und unten das Ende bohren und dann mit einer Stichsäge die Längsseiten bearbeiten. Idealerweise wird innen ein Blech vor das Loch geschraubt, damit niemand auf die Idee kommt, an dem winzigen Loch zu nagen.
Aus den weiteren 30 cm breiten Brettern sägt Berufsjäger Robert Ackermann die kürzeren Bretter für den mehrteiligen Boden. 2 Stück a 50 cm x 30 cm und aus dem Reststück die Wippe mit 24 cm x 28 cm.
Zu Verständnis steht hier das Seitenbrett mit dem Schlitz neben den beiden Hauptbodenbrettern. Mittig darunter kommt ein Brett mit den Maßen 34 cm x 30 cm. Dazu braucht die Falle Widerlager am Ende: 2 Stück a 34 cm x 3 cm.
Nach diesen Teilen brauchen wir Fallschieber 2 Stück a 30 cm x 28,5 cm. Oben kommen seitlich Querstege 2 Stück a 30 cm x 10 cm.
Die Wippe die innen die Auslösung tätigt, macht noch etwas mehr Arbeit. Das Brett muss auf die passenden Maße reduziert werden. Wie oben geschrieben 24 cm x 28 cm.
Die Wippe muss sich an allen Seiten frei mit etwas Abstand bewegen können.
Bei einer guten Tischkreissge kann man den Schnittwinkel verstellen und so die Wippe vorne und hinten anschrägen. Auch hier kann man etwas Blech um die Kanten schlagen, muss aber nicht sein. Wer viele Ratten fängt muss irgendwann die Wippe erneuern.
Dann mus man sehr penibel die Mitte der Wippe ermitteln. Die Wippe muss später in der Waage sein. Mittig wird der Auslösedorn befestigt.
Die Höhe des Sägeblatts der Kreissäge wird auf halbe Bretterdicke (10mm) eingestellt.
Dann wird ein 10 mm tiefer Kanal in den Boden der Wippe gesägt. Breite ungefähr 8 mm.
An dieser Stelle passt Ackermann den gebohrten Stelldorn in den Kanal im Boden der Wippe ein. Wenn man im Bereich der Bohrlöcher das Rundeisen etwas abflacht, halten die Schräubchen besser.
Nun werden alle Teile zum Verschrauben bereit gestellt.
Die Fallschieber werden von Alu-U-Profilen geführt. Die Aluschienen sind 4 Stück a 50 cm x 3cm breit x 3 cm tief. Von innen werden je drei Löcher vorgebohrt, um die Schienen an die Seitenwand zu schrauben. Die Senkköpfe müssen versenkt werden, nicht dass der Fallschieber hängen bleibt. Um eigenen Verletzungen oder zerrissenen Hemdsärmeln vorzubeugen, rundet man am Besten auch hier die scharfen Kanten mit der Flex etwas ab.
Wie zu sehen, werden die Querstege flach oben verschraubt. Sie geben der Falle den stabilen Halt. Wer mag kann seine Aluschienen auch braun anpinseln, dem Wild ist das egal. Sinnvoll ist es die Schnittkanten mit extra Siebdruck Imprägnierfarbe zu streichen, das erhöht die Langlebigkeit enorm, da viel weniger Wasser ans Holz kommt.
Um die Wippe fertig einbauen zu können, braucht man ein L-förmiges Nägelchen was auf die dem Stelldorn gegenüberliegende Seite, genau mittig so genagelt wird, dass das lose Ende nach unten zeigt. In die Seitenwand kommt nun eine kleine Metallkrampe, genau auf der Höhe, dass die Wippe waagerecht stehen kann. Da muss man einfach etwas fuddeln, bis man sich sicher ist, wo genau man da hämmert. Darin wird die Wippe dann eingehängt und muss ohne Widerstand in beide Seiten wippen können!
Hier sieht man rechts wie der L-Haken neben der Krampe sitzt, der Waschbär hat die Wippe ausgehängt. Links sieht man noch Reste der Wildmagnet Lockpaste. In meinen Augen ein Meilenstein – nur noch eine Tube im Handschuhfach, immer dabei, statt stinkender siffender Brocken wie früher.
Das lange Auslösegestänge wird mit Rundschrauben an den Enden und in der Mitte angeschraubt. Alternativ gehen auch U-förmige Bleche mit zwei Schrauben seitlich. Um die Falle sichern zu können, wird seitlich des langen Stabes ein Riegel angebracht.
Jetzt fehlt noch der Zwischendeckel aus stabilem Draht zum Fangschuß geben. Es empfiehlt sich steifen 2-3 mm dicken verzinkten Draht bei rund 25 mm Maschenweite zu nehmen, der dann auf die gehobelten Latten aufgenagelt wird. Der fertige Rahmen hat die Masse 28 cm x 98 cm. Die Auflagen für das Kontrollfenster werden aus den Resten geschitten und sind 2 Stück a 105 cm x 2 cm lang.
Um die Fallschieber in Position zu halten, braucht es eine einfache Holzschraube die von aussen so an der Ecke angebracht wird.
Der 30 cm breite Deckel wird mit zwei Scharnieren befestigt. Innen macht man etwas Rolladengurt an beide Seiten, so dass der geöffnete Deckel offen bleibt aber nicht sich bis hinten durchbiegt.
Hier hat RJM Robert Ackermann eine Skizze zur Bauanleitung gemacht. Daraus sind hoffenlich alle Details erkennbar. Ackermann gibt auch Kurse im Fallenbau, wo jedes Jahr solche Fallen in der LJV Lehrwerkstatt unter Anleitung gebaut werden.
Hier steht eine Falle an einer Hecke und hat mehrere Jungfüchse gefangen. Seitlich ist noch eine Latte angeschraubt, um als Widerlager für den Abreißmagneten des Wildmelders zu funkieren Das Fallenüberwachungssystem mit Statusmeldung kontrolliert permanent den Zustand der Falle.
Wenn man nicht vor Ort schießen kann, empfiehlt es sich eine extra Abfangkiste zu bauen, um das Wild abzutransportieren oder zum Beispiel die verwilderten Katzen ins Tierheim zu bringen.
Wenn der Fangschuß in der Falle rechtlich und örtlich möglich ist, sucht man sich eine Lücke im Draht und positioniert die Münduung genau dazwischen. Eine .22 lfB Patrone reicht völlig aus!
Statt die Kastenfalle selbst zu beködern kann man diese auch als Durchschlupf zB zu einer umzäunten Mäuseburg nutzen.
Damit der Fuchs auch IN DIE FALLE geht folgt jetzt noch die Materialliste. Um eine neue Falle für den Einsatz vorzubereiten kann man diese voll mit losem Stroh stopfen und einige Hände Weizenkörner hineingeben. Das dann so ins Freie stellen und sehr schnell werden da Mäuse einziehen. Deren Urinspuren verwittern die Falle besser, als alles andere. Nach wenigen Wochen kann es dann losgehen. Waidmannsheil!

Die Materialliste

Naturschutz durch Jäger läuft unter Wordpress 6.2.6
Anpassung und Design: Gabis Wordpress-Templates